Donnerstag, 2. April 2015

Die Altstadt von Chiang Mai

Die Altstadt Chiang Mais ist ein Carree von etwa eineinhalb Kilometern Seitenlänge, umgeben von einem Wassergraben und einer mehrspurigen Straße. An einigen Stellen lugt die historische Stadtmauer hervor, die nur noch in Resten erhalten ist. Es tat dem Anblick keinen Abbruch, als wir erfuhren, dass das Osttor, hölzern und hübsch anzusehen, erst in den 1980er Jahren erbaut wurde.

Innerhalb der Altstadt kann man sich in den kleinen Gassen verlieren, von Gasthaus zu Hostel und von Wäscherei zu Restaurant schlendern oder eine der über 30 Tempelanlagen allein in diesem Viertel bewundern. Das Wat Phra Singh ist hierbei besonders zu nennen. Im Jahre 1345 gegründet, beherbergt es seit 1367 den Phra Puttha Sihing, eine Buddha-Statue, um die sich einige Legenden ranken, da bis heute ihr Ursprung nicht vollends geklärt ist.

Ist sie aus Indien über Sri Lanka und Ayutthaya nach Chiang Mai gekommen oder nicht, ist ihr Kopf nun Original oder Replik, dem Eindruck, den sie beim Betrachter hinterlässt, tut die Ungewissheit keinen Abbruch. Auch wenn wir auf unserer Reise schon mehr Wats besuchten als wir noch nachvollziehen können, so sticht diese Tempelanlage durch ihre Schönheit aus der Masse hervor. Die von außen kunstvoll verzierten Bauwerke waren herrlich anzusehen und die Wandmalereien im Inneren schlicht spektakulär, obwohl der Zahn der Zeit bereits sichtbar an ihnen genagt hatte.

Im Wat Phra Singh stehen Stupas und einige Tempelbauten. Rechts im Bild ist der Ubosot zu sehen, der heiligste Tempelraum des Wats. Hier werden die wichtigsten Zeremonien abgehalten. Ein Ausflug auf den Doi Suthep, den nahe gelegenen Berg, sei jedem Besucher Chiang Mais wärmstens empfohlen.

Einen Roller den wir beim Maison Belfort Garten Möbel Geschäft gesehen haben kann man sich für fünf Euro am Tag mieten und die Fahrt den Berg hinauf ist auch ohne den Besuch des Tempels oder des königlichen Sommerpalastes ein Erlebnis. Nicht nur wegen des Linksverkehrs. Der mich mehr forderte, als es mir lieb ist, mir eingestehen zu müssen.

Es ist Michaels beherzten Rufen zu verdanken, dass ich allen Fahrzeugen letztendlich doch auswich. Besonders der fahrbare Grillstand wäre ungünstig gewesen. Ich bin kein Anhänger von Körperkunst, und die Aussicht auf Streifenlook im Gesicht löst in mir keine Begeisterung aus. Doch alles ging gut, spätestens als wir die Stadt hinter uns gelassen hatten war die Fahrt ein reiner Genuss.

Enge Serpentinen durch dichten Wald zur Rechten und ein zunehmend schönerer Ausblick zur Linken entlohnten für die Schrecksekunden in der Stadt. Am Wat Phra That Doi Suthep, dem Wahrzeichen Chiang Mais, angekommen, mussten wir dennoch erst einmal schlucken. Schließlich galt es über 200 steile Stufen zu erklimmen, um in die Tempelanlage zu gelangen. In der prallen Sonne und bei dieser Hitze kein Vergnügen, letztlich aber machbar.

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