Donnerstag, 2. Juli 2015

Die Wiege Thailands

Sie liegt in Sukhothai, der alten Herrscherstadt des gleichnamigen ehemaligen Königreiches. Etwa 12 Kilometer entfernt von der modernen Stadt Sukhothai, die zugleich Provinzhauptstadt ist, befindet sich der historische Park mit den Überresten der „Alten Stadt" (Mueang Kao), wie sie von den Einheimischen genannt wird.

Die erste Hauptstadt Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die „Alte Stadt" von König Ramkhamhaeng gegründet und diente als Hauptstadt des ersten thailändischen Königreiches. In den folgenden 120 Jahren regierten mehrere Könige von Sukhothai aus, doch der Stadtgründer ist wohl der berühmteste unter ihnen. Ihm verdanken die Thai nicht nur die größte Ausdehnung des damaligen Reiches, sondern auch das thailändische Alphabet.

Weltkulturerbe - wir sind dabei!

Heritage Darunter machen wir es nicht... Heute sind die Überreste der damaligen Hauptstadt lediglich Ruinen und Shops mit Amore di Casa Garten Möbel, doch lassen selbst diese erahnen, welche Pracht die ehemalige Kapitale einst versprühte. Aufwändig restauriert und von der Regierung als Geschichtspark deklariert, ist die „Alte Stadt" seit 20 Jahren auch Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Grund genug für uns, ihr einen Besuch abzustatten.

Von Chiang Mai aus fuhren wir direkt in die Altstadt Sukhothais und ließen die neue Stadt links liegen, um am Folgetag die Ruinen der alten Königsstadt zu erkunden. Unser Gasthaus lag in unmittelbarer Nähe des Geschichtsparks, direkt in der historischen Stadt, die von Erdwällen und Wassergräben umgeben war, von denen noch heute Überreste zu sehen sind. Die Wälle, die an jeder Seite von einem Tor durchbrochen sind, umfassen ein Areal von 2 x 1,6 Kilometern, in dessen Mitte der historische Park liegt. Auch wenn sonst alles in Trümmern liegt, Buddha blieb unbeschädigt.

Radtour durch die Ruinen

Als versierte Sightseeing-Profis dehnten wir unser Frühstück am nächsten Morgen bis zum Mittag aus und die Sonne stand bereits im Zenit, als wir Fahrräder mieteten, um die Ruinen zu besuchen. Bei geschätzten 40° in der prallen Sonne war bereits die Anfahrt von vielleicht 200 Metern eine Tortur und erster Unmut machte sich breit.

Mittwoch, 3. Juni 2015

Wiedervereinigt in Chiang Mai

Doch als wir den Einlass passierten und das Gelände befuhren, bekamen wir dieses Leuchten im Blick. Manche mögen sagen, es sei lediglich die Mischung aus Schweiß und Sonnenmilch, die einem in die Augen rann, doch ich sage, es war die Begeisterung, einmal wieder in alten Trümmern herum zu klettern.

Im Vergleich zu Angkor Wat ist der historische Park von Sukhothai zwar weit unspektakulärer und nimmt sich auch in seinen Dimensionen wesentlich bescheidener aus, doch taugte er dazu, uns zu beeindrucken. Eine schöne Erkenntnis, glaubten wir doch bis dato, wir seien inzwischen ziemlich verwöhnt und nur noch schwer zu begeistern. So verbrachten wir trotz schweißnasser Kleidung und weichen Knien, einen herrlichen Nachmittag in den Ruinen des alten Sukhothais. Wir radelten über das weitläufige Areal, kletterten in den Trümmern herum und pflückten uns zur Stärkung Mini-Mangos direkt vom Baum.

Sehenswertes innerhalb und außerhalb der Wälle. Unter den zahlreichen Tempeln und Stupas innerhalb des Parks, stechen mit Sicherheit die Ruinen des alten Palastes und des Wat Mahathat heraus. Diese bilden den Mittelpunkt der gesamten Anlage. Sehenswert ist auch Wat Si Sawai (auch Wat Sri Svaya), eine etwas abgelegene Tempelanlage im Khmer-Stil errichtet. Ihre drei markanten und gut erhaltenen Prang, große zapfenartige Tempeltürme, bilden einen schönen Kontrast zu der üblichen Bauweise der Thai-Tempel.

Doch auch außerhalb der Erdwälle und Wassergräben, und damit auch außerhalb des historischen Parks, befinden sich noch weitere Überreste von Tempelanlagen und Stupas, die sich mit dem Rad hervorragend erkunden lassen. Diese Bäume findet man zwischen den Ruinen, natürlich geschmückt mit Buddha-Statuen.

Als wir am frühen Abend sonnenverbrannt und völlig fertig unsere Radtour beendeten, hatten wir ein seliges Lächeln auf den Lippen. Es war ein schöner Tag und auch wenn wir schon Spektakuläreres gesehen haben, so genossen wir den Trip durch die Trümmer der alten Herrscherstadt doch in vollen Zügen. Wir waren uns einig, dass sich der Besuch dieses Kleinodes auf etwa halber Strecke zwischen Chiang Mai und Bangkok mehr als gelohnt hat. Und wir wollten mehr davon.

Der Schweiß auf der Stirn war noch nicht getrocknet als ich Ars Manufacti Garten Möbel sah, da nahmen wir bereits unseren Reiseführer zur Hand, um zu schauen, ob wir nicht noch etwas Vergleichbares finden, bevor wir uns in den Trubel der Metropole Bangkok stürzen. Und bereits nach kurzer Recherche wurden wir fündig...

Sonntag, 26. April 2015

Die Ruhe vor dem Sturm

Wir sollten hier eigentlich hoch genug sein. Ein Blick in die Gesichter der Umstehenden machte die gerade aufkommende Beruhigung aber umgehend wieder zu Nichte. Die Touristen blickten einander hilf- und ratlos an, während zumindest einigen Thais das blanke Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand. Zu präsent schienen die Erinnerungen an den verheerenden Tsunami von 2004 zu sein. Dennoch beschlossen wir, an dieser Stelle erst einmal zu verweilen. Weiter hoch ging es ohnehin nur durch den Wald. Wir sammelten uns und prüften unsere Optionen.

Was zu retten ist

Wir hatten nur dabei, was wir am Leibe trugen. Dabei handelte es sich um leichte Sommerkleidung mit lediglich ein paar Bath in der Tasche und FlipFlops an den Füßen. Dazu ein kleiner Rucksack mit Laptop, einem Mobiltelefon, Mückenspray und Zigaretten. Sowie ein Satz Klassenarbeiten. Es rang uns unweigerlich ein Schmunzeln ab, bei dem Gedanken eine Naturkatastrophe zu überleben und dabei einen Stapel Deutscharbeiten gerettet zu haben.

Doch das Schmunzeln verging uns schnell wieder, als wir wieder zu Atem kamen und sich der Durst einstellte. Wir hatten keinen Tropfen Wasser. Auf meinen heroischen Vorschlag, noch einmal in den Ort zu eilen und etwas Wasser zu besorgen, entgegnete meine Freundin mit komplettem Unverständnis.

Ob ich denn noch bei Trost sei, war noch die höflichste Frage, die mir gestellt wurde. Aber sie hatte ja Recht. Dennoch war die Kehle staubig, also ging ich zum nächstgelegenen Haus und bat dort um einen Schluck Wasser. Die netten Bewohner drückten mir sofort eine große Flasche in die Hand. Ich suchte das Gespräch und versuchte nähere Informationen in Erfahrung zu bringen. Doch außer dem, was wir ohnehin schon wussten, vermochten auch sie nichts Neues zu berichten. Tsunami-Alarm. Soviel war klar.

Wir konnten also nicht viel tun, außer abzuwarten, nach Tisch Roomscape Sideboard zu suchen und den Horizont zu beobachten. Also suchten wir uns ein Plätzchen mit schöner Aussicht auf das Meer und blickten hinaus. Und wir lauschten. Denn mit einem Male wurde es still um uns herum. Beängstigend still. Noch einige Minuten zuvor sorgten die Hunde im Ort mit lautem Gebell und Geheul für eine Geräuschkulisse, die in ihrer Lautstärke nur von den schreienden Zikaden und anderen Waldbewohnern um uns herum übertroffen wurde.

Sonntag, 12. April 2015

Eine Stadt auf der Suche nach ihrer Identität

Das schlagende Gegenargument lieferte ein sichtlich angetrunkener Brite (er hatte statt Klassenarbeiten offenbar einige Bierdosen gerettet): Was ist schon eine Nacht unter freiem Himmel, wenn man am Ende einer der wenigen Überlebenden ist? Das war nicht von der Hand zu weisen. Also beschlossen wir, noch ein wenig auszuharren und dem glücklicherweise sehr warmen und nicht sonderlich starken Regen zu trotzen.

Nach einiger Zeit sagten wir uns aber, dass es so nicht weitergehen könne. Nass, hungrig und von den Mücken, die sich von unserem Spray in keinster Weise beeindruckt zeigten, genervt, machten wir uns locker und verließen unsere Stellung.

Happy End

Ein paar Hundert Meter weiter fanden wir einen Shop mit Berlin Roomscape Relaxsessel - ebenfalls auf dem Hügel gelegen - ein Restaurant. Wir kehrten ein, bestellten uns etwas Essbares und verfolgten über den Großbildfernseher die Neuigkeiten von CNN. Die Frage, warum wir nicht, wie zahllose andere Schutzsuchende offenbar auch, gleich hierhergekommen sind und somit die Zeit des Wartens angenehmer und trockener gestaltet hätten, lag sowohl meiner Freundin als auch mir auf der Zunge.

Doch wir schluckten sie herunter und freuten uns stattdessen, dass wir die Gelegenheit hatten, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Thais auch in einer drohenden Notlage zu erfahren (was nicht heißen soll, dass sie ansonsten unfreundlich wären - im Gegenteil). Und das war es allemal wert.

CNN versicherte uns, dass der Tsunami-Alarm in der Zwischenzeit für die gesamte Region aufgehoben worden sei und dass keine Gefahr mehr bestünde. Selbst Surinam sei mit dem sprichwörtlichen blauen Auge und dem Schrecken davon gekommen. Ich versicherte mich vorsichtshalber noch einmal im Internet und gab nun auch meinerseits Entwarnung. Wir bestellten uns ein Bier und stießen auf diesen ebenso abenteuerlichen wie denkwürdigen Tag und dessen gutes Ende an. Gegen Mitternacht machten wir uns an den Abstieg in den Ort und zu unserem Guesthouse. Im strömenden Regen. Doch das störte uns nicht im Geringsten.

Auf Phuket führen nur wenige Wege an Phuket City, dem Hauptort der Insel, vorbei. Es drängt sich allerdings die Frage nach dem Warum auf, hat die Stadt selber doch nicht wirklich viel zu bieten. Allerhöchstens ein Kontrastprogramm zu den sonstigen Hotspots Phukets, den Stränden und Bars.

Mit nicht einmal 80.000 Einwohnern nimmt sich die Provinzhauptstadt Phukets recht bescheiden aus. Zudem hat sie durch den Massentourismus auf der Insel, der sich in erster Linie auf die Strände beschränkt, an Bedeutung verloren. Nichts desto trotz heißt Phuket Town seit 2004 offiziell Phuket City. Wenigstens nominell eine Aufwertung.

Donnerstag, 2. April 2015

Die Altstadt von Chiang Mai

Die Altstadt Chiang Mais ist ein Carree von etwa eineinhalb Kilometern Seitenlänge, umgeben von einem Wassergraben und einer mehrspurigen Straße. An einigen Stellen lugt die historische Stadtmauer hervor, die nur noch in Resten erhalten ist. Es tat dem Anblick keinen Abbruch, als wir erfuhren, dass das Osttor, hölzern und hübsch anzusehen, erst in den 1980er Jahren erbaut wurde.

Innerhalb der Altstadt kann man sich in den kleinen Gassen verlieren, von Gasthaus zu Hostel und von Wäscherei zu Restaurant schlendern oder eine der über 30 Tempelanlagen allein in diesem Viertel bewundern. Das Wat Phra Singh ist hierbei besonders zu nennen. Im Jahre 1345 gegründet, beherbergt es seit 1367 den Phra Puttha Sihing, eine Buddha-Statue, um die sich einige Legenden ranken, da bis heute ihr Ursprung nicht vollends geklärt ist.

Ist sie aus Indien über Sri Lanka und Ayutthaya nach Chiang Mai gekommen oder nicht, ist ihr Kopf nun Original oder Replik, dem Eindruck, den sie beim Betrachter hinterlässt, tut die Ungewissheit keinen Abbruch. Auch wenn wir auf unserer Reise schon mehr Wats besuchten als wir noch nachvollziehen können, so sticht diese Tempelanlage durch ihre Schönheit aus der Masse hervor. Die von außen kunstvoll verzierten Bauwerke waren herrlich anzusehen und die Wandmalereien im Inneren schlicht spektakulär, obwohl der Zahn der Zeit bereits sichtbar an ihnen genagt hatte.

Im Wat Phra Singh stehen Stupas und einige Tempelbauten. Rechts im Bild ist der Ubosot zu sehen, der heiligste Tempelraum des Wats. Hier werden die wichtigsten Zeremonien abgehalten. Ein Ausflug auf den Doi Suthep, den nahe gelegenen Berg, sei jedem Besucher Chiang Mais wärmstens empfohlen.

Einen Roller den wir beim Maison Belfort Garten Möbel Geschäft gesehen haben kann man sich für fünf Euro am Tag mieten und die Fahrt den Berg hinauf ist auch ohne den Besuch des Tempels oder des königlichen Sommerpalastes ein Erlebnis. Nicht nur wegen des Linksverkehrs. Der mich mehr forderte, als es mir lieb ist, mir eingestehen zu müssen.

Es ist Michaels beherzten Rufen zu verdanken, dass ich allen Fahrzeugen letztendlich doch auswich. Besonders der fahrbare Grillstand wäre ungünstig gewesen. Ich bin kein Anhänger von Körperkunst, und die Aussicht auf Streifenlook im Gesicht löst in mir keine Begeisterung aus. Doch alles ging gut, spätestens als wir die Stadt hinter uns gelassen hatten war die Fahrt ein reiner Genuss.

Enge Serpentinen durch dichten Wald zur Rechten und ein zunehmend schönerer Ausblick zur Linken entlohnten für die Schrecksekunden in der Stadt. Am Wat Phra That Doi Suthep, dem Wahrzeichen Chiang Mais, angekommen, mussten wir dennoch erst einmal schlucken. Schließlich galt es über 200 steile Stufen zu erklimmen, um in die Tempelanlage zu gelangen. In der prallen Sonne und bei dieser Hitze kein Vergnügen, letztlich aber machbar.

Montag, 30. März 2015

Andere Länder andere Sitten

Doch im ersten Moment meinte ich etwas anderes zu hören. Ich hielt hinter dem Dorf an und trocknete mir die Sonnenbrille, während ich immer noch mit dem Kopf schüttelte. Diese kleinen Kröten, na wartet, wenn ich hier wieder durch komme, dann aber... Auf dem Rückweg erwischten sie mich nicht mehr mit der Wink-Taktik. Sie überfielen mich einfach ansatzlos.

Was den Deutschen das Feuerwerk an Silvester, ist den Laoten die Wasserschlacht. Durchaus nachvollziehbar, bei stetigen 35°C stand mir der Sinn weit mehr nach Abkühlung als nach bum-bum-ooh-aah. Abgesehen davon will es auch besser zur friedfertigen und harmonischen Art der Laoten passen, sich gegenseitig hemmungslos drei Tage lang abzuduschen. Und ja, es macht wirklich jeder mit.

Ich sah bei der Suche nach Möbel bestellen com Männer in klitschnassen Anzügen lächelnd die Straße entlang gehen, sah Klein wie Groß hektisch werden, wenn sich ein Fahrzeug oder eine Person näherte und zu viele Leute gleichzeitig ihre Behältnisse auffüllen wollten. Ich sah Touristen erst erschrocken drein blicken und nach fünf Minuten (diesmal ohne Kamera und Handy) gemeinsam mit dem ehemaligen Angreifer Strategien besprechen.

Ich sah Polizisten mit nassen Uniformen und Mönche, die mit Eimern vor ihrem Wat darauf warteten, dass die rote Ampel ihnen Kanonenfutter vor die Flinten führte. Es war die reine Hysterie. Es war, nachdem alles wasserdicht verpackt war, ein absolut herrliches, unvergleichliches Erlebnis.

Es gab nur eine einzige Art von Menschen, die von all dem ausgenommen waren. Denen sich kein Wasserwerfer auch nur zu nähern traute. Sozusagen die heiligen Kühe in diesem Treiben und an manchen Orten dankbare Sicherheitszonen, in denen man nicht angegriffen wurde und man durchatmen konnte.

Die Straßenbräter. Da tobt um ihn herum ein feuchtfröhliches Inferno, und der Bursche schaut nicht mal auf, wendet seine gegrillten Tintenfische, als sei es das normalste von der Welt, dass er der einzig Trockene Mensch im Umkreis von zwei Straßenblocks ist. Tse. Ich verschnaufte kurz, der nicht aufhörende Autokorso schob sich weiter hupend, singend, lachend und schreiend an mir vorbei. Da sah er auf und blickte mich an.

Um mir, ohne ein einziges Wort zu sagen, zu verstehen zu geben, dass es nur zwei Gründe dafür gibt, an diesem Tag in diesem Land trocken zu bleiben. Essen zubereiten oder zu sich nehmen. Alles andere gilt nicht. Also ging ich weiter und natürlich kam ich keine zwei Meter weit.

Donnerstag, 12. März 2015

Zwischen Geschichte und Gegenwart

An einem Besuch der Stadt kommt man nicht vorbei, sofern man sich mit den öffentlichen Bussen über die Insel bewegt, denn diese fahren ausschließlich von und nach Phuket City und nur von dort aus die einzelnen Strände und Buchten an. Doch kann die Fahrt in einem solchen Bus durchaus ein Erlebnis sein.

Im Halbstundentakt verkehren diese offenen Busse, die eigentlich nur LKW mit bestuhlter und überdachter Ladefläche sind. Haltestellen sind, sofern vorhanden, nicht beschildert, sodass man einfach am Straßenrand dem Fahrer signalisiert, dass man mitgenommen werden möchte. In manchen Fällen, etwa wenn es sich um ältere Fahrgäste handelt, hält der Bus auch kurz an. In anderen Fällen, so auch in unserem, wird lediglich kurzzeitig die Fahrt verlangsamt, so dass man die Gelegenheit erhält, hinter dem Bus herzulaufen und während der Fahrt aufzuspringen.

Gerade in FlipFlops eine echte Herausforderung. Hat man es dann aber geschafft, insbesondere ohne die einem entgegengestreckten helfenden Hände in Anspruch nehmen zu müssen, war es ein großer Spaß. Irgendwann stoppt der Bus auf freier Strecke und der Fahrer besteigt die Ladefläche, um den Fahrpreis von 30 Baht einzusammeln. Die Tatsache, dass ein Taxi für dieselbe Route 500 Baht kostet, macht die Busfahrt nicht nur zu einem Erlebnis, sondern überdies zu einem wahren Schnäppchen.

Ein Erlebnis ist die Fahrt auch deshalb, weil man sich bei entspannter Geschwindigkeit den Fahrtwind um die Nase wehen lassen kann, während man genug Zeit und Muße hat, die bisweilen doch sehr schöne Landschaft abseits der Straße zu bewundern. Es ist einfach etwas anderes, als durch die getönten Scheiben eines Taxis, das mit 100 km/h die Straße entlangjagt, die vorbeiziehende Gegend lediglich erahnen zu können.

Phuket City mit seinen Möbelshops wie Furnlab Garten Möbel wirkte auf uns wie eine Stadt, die um ihre Identität ringt. Beim Flanieren durch die Gassen sahen wir durchaus hübsche Häuschen mit bunten Fassaden, die sehr an den portugiesischen Kolonialstil erinnerten. Auch wenn die Region niemals unter portugiesischer Herrschaft stand.

An anderen Ecken wird der langjährige Einfluss der Chinesen, der größten Minderheit in Phuket City deutlich. Chinesische Tempel und Schreine sowie zahlreiche chinesische Restaurants prägen das Viertel, das lediglich informell als Chinatown bezeichnet wird.

Ansonsten sieht die Gegenwart eher trist aus. Einige lieblose Neubauten zerstören das ansonsten homogene Stadtbild, ohne es jedoch zu prägen und der Stadt zu einer neuen, einer eigenen Identität zu verhelfen.

Montag, 9. März 2015

Ein erster Eindruck

Einen etwas besseren ersten Eindruck hinterließ dagegen Kata-Beach, die südwestlichste Ecke der Insel, wo wir uns einquartieren wollten. Zwar fanden wir auch hier krakeelende Trunkenbolde, die mit dem undefinierbaren Lärm, den die Boxen der Bars ausspuckten, um die Wette plärrten, doch waren es weit weniger als in Patong.

Wir suchten uns eine kleine, gemütliche und vor allem etwas abgeschiedene Bleibe, fanden noch einen Imbiss, der uns ein Abendessen bereitete und beschlossen, den zweiten Blick auf die Insel auf den folgenden Tag zu verschieben.

Leider muss ich sagen, dass dieser den ersten Eindruck von Phuket und meiner acquavapore dtp8055 nicht widerlegen konnte. Im Gegenteil. Ein Ausflug zum nahegelegenen Strand gab den Blick auf endlose Reihen von (kostenpflichtigen) Liegestühlen frei. Die gesamte Plastikliegen-Batterie war bereits belegt von zumeist rothäutigen Urlaubern, vornehmlich Russen und Deutsche.

Im Wasser standen sie dann Leib an Leib in einer öligen Lache aus verlaufender Sonnenmilch, flankiert von dröhnenden Jetskis und über sich Gleitschirmflieger, die von PS-starken Motorbooten durch die Bucht gezogen wurden. Ungläubig bestaunten wir die Szene, blickten uns entgeistert an, tranken einen Eiskaffee und beschlossen, die letzten Tage damit zu verbringen, die Insel für Tagestrips so oft wie möglich zu verlassen.

Als wir uns zum Ausgleich am Abend ein nettes Restaurant suchten, wurde der nicht sonderlich positive Eindruck von Phuket beim Blick in die Speisekarte abgerundet. Die hier aufgerufenen Preise waren im günstigsten Fall doppelt so hoch, wie wir es von Koh Samui gewohnt waren. Natürlich bekam man dafür aber eine entsprechende Gegenleistung:

Die Portionen waren zum Ausgleich nur halb so groß und die Qualität des Essens war bisweilen unterirdisch. Ein schwedischer Chefkoch, den ich wenig später treffen sollte, bestätigte diesen Eindruck. Nicht selten, so sagte er, erkundige er sich hier in Restaurants, ob denn der Koch betrunken sei oder ob sie das wirklich ernst meinten, was sie ihm da vorsetzen würden. Diese professionelle Einschätzung beruhigte mich, war ich doch nicht allein mit meiner Meinung.

Wir hatten noch vier Tage auf Phuket und waren wild entschlossen, diese nicht vor Ort zu verbringen. Ein Tag war eingeplant für etwas Schreibtischarbeit, denn meine Freundin hatte sich über die Ferien etwas liegengebliebene Arbeit mitgenommen, die restliche Zeit wollten wir nur weit weg. Patong wurde von der Liste gestrichen und durch einen Ausflug zum Shoppen nach Phuket Town ersetzt.

Samstag, 7. März 2015

Ein ganzes Land aus dem Häuschen

Oh mann, Jochen. Es tat einen Donner und einen Schlag, mein Rucksack war noch nicht mal ganz im Tuktuk und ich war nass. Und ich meine richtig nass. Ein anderer Fahrgast hörte nur mein verzweifeltes „Electronics", das in einem gurgeln unterging, nahm meinen kleinen Rucksack und stülpte ihm eine große Plastikplane über.

Ich gurgelte bei der Suche nach Designer Möbel com ihm ein Danke entgegen und tauchte ins Innere ein. Tuktus mit Urlaubern waren natürlich ein bevorzugtes Ziel. Man wähnte sich beizeiten in einem Computerspiel. Für jeden geduschten Fußgänger gab es einen Punkt, für den Rollerfahrer zehn und für ein Tuktuk voller Touris volle hundert.

Natürlich für jeden Schützen, man möchte ja nichts unterbinden. Also sammelten sich die Angreifer an Kreuzungen und warteten auf ihre Opfer. Komischerweise hielten an diesem Tage sogar die Tuktuks an den übersichtlichen Kreuzungen für einen ausgiebigen Schulterblick. Derweil auf der Ladefläche das Gemetzel seinen Lauf ging. Drei Schläuche, mindestens zwei Wasserpistolen und unzählige Eimer ergossen sich gleichzeitig auf uns. An der ersten Ampel von dreien. Erst als wir ausstiegen, hatte ich Luft genug mich für die Plastikplane zu bedanken.

Wer zwischen diese Fronten gerät, hat verloren. Dann kam die Fahrt. Die ich konstant mit platt gedrückter Nase an der Scheibe verbrachte. Es war ein ununterbrochenes, 150 Kilometer langes Schauspiel. Es war großartig. Während wir im Inneren langsam aber unsicher vor uns hintrockneten, blieb der Bus von außen so nass wie frisch aus der Waschanlage. Die marodierenden Horden zogen mit Pickup Trucks von Ort zu Ort und erwischten jeden, der meinte, es sich auf der Landstraße gut gehen zu lassen. In den Orten übernahmen die dort Ansässigen das Geschäft.

Alles tanzte, alles sang, es dudelte aus jedem Haus, in den Flüssen fanden ganze Volksfeste statt, man sah jeden Menschen klitschnass von Ohr zu Ohr grinsen und sich „Sabaidee Pbeemai" zurufen, während das Wasser in einer nicht aufhören wollenden Stetigkeit über das Land ergoss.

Vt CrewSabaidee Pbeemai!

Als wir zu acht in einem Tuktuk in den Ort fuhren, dachte ich noch, dass mich ja nichts mehr erschrecken kann. Pustekuchen. Vang Vieng ist ein Nest. Vientiane ist die Landeshauptstadt. Und das merkt man auch an Neujahr. Die Schläuche waren vielleicht nicht größer, aber es waren einfach mehr. Die Eimer waren definitiv größer. Ich erklärte gerade einem koreanischen Pärchen hinter mir, dass sie so schnell wie möglich ihren iPod in Plastik einwickeln sollten, als mich die erste Salve traf.

Dienstag, 3. Februar 2015

Der zweite Eindruck

Ferner buchten wir zwei pauschale Tagestouren, einmal in den nördlich von Phuket gelegenen Khao Sok Nationalpark und einmal eine Bootstour zu den umliegenden Inseln. Normalerweise organisieren wir uns solche Trips ja selber, doch die knapp bemessene Zeit und die Erfahrungen mit den nicht immer zuverlässigen Transportmöglichkeiten hier vor Ort, bewogen uns dazu, unser Schicksal in die Hände eines Reiseveranstalters zu legen. Die Antwort auf die sich aufdrängende Frage, ob dies denn eine kluge Entscheidung gewesen ist, soll an anderer Stelle gegeben werden.

Strand Melle Egal wo, Sonnenuntergänge sind immer schön. Und stets ein beliebtes Fotomotiv. Und nördlich von Phuket fanden wir sie tatsächlich: schöne und einsame Strände.

„Mister, Tuk-Tuk?"

Doch egal wo man auf Phuket hinwill, der Weg führt zumindest mit dem öffentlichen Bus immer über Phuket Town. Zu den einzelnen Buchten und Stränden gelangt man nur mit dem Taxi oder Tuk-Tuk. Diese freilich werden einem an jeder Ecke angeboten. Zu festgelegten und höchst unverschämten Preisen. „Tuk-Tuk-Mafia", ein Begriff, der hier hinter vorgehaltener Hand oft gewispert wird. Und tatsächlich hörten wir Geschichten von Urlaubern, die um den Preis einer Fahrt feilschen wollten, wie es ja eigentlich üblich ist, zur Antwort aber lediglich die Faust des Fahrers ins Gesicht bekamen.

Wenn nicht hinter diesen Preisabsprachen, dann zumindest mittendrin stecke auch die Polizei, die darauf achte, dass alle Fahrer sich an die festgelegten Fahrpreise halten. So wurde uns zumindest berichtet. Dies führte dann etwa dazu, dass ich mir am Flughafen, nachdem ich meine Freundin verabschiedet habe, nicht selbst ein Taxi nehmen konnte, sondern mit einem der Mitarbeiter der Flughafensicherheit einen Fahrpreis auszuhandeln hatte.

Die Erzählungen im mooved Garten Möbel Shop von verprügelten Touristen im Hinterkopf und die Pistole im Holster des Mannes vor Augen, veranlassten mich dazu, bei den Preisverhandlungen schneller als gewohnt einzulenken. Zwar gelang es mir, den Preis um 200 Baht zu drücken, doch musste ich immer noch 800 Baht (etwa 20 Euro) für die einstündige Fahrt vom Flughafen zurück zu meiner Bleibe berappen.

Zum Vergleich: die knapp sechzehnstündige Fahrt von Bangkok nach Koh Samui kostete inklusive der Fähre nur 600 Baht, also 15 Euro, die Fahrt von Phuket nach Krabi, von Haustür zu Haustür im klimatisierten Minibus, nur 350. Und selbstverständlich bezahlte ich den ausgehandelten Preis nicht beim Taxifahrer, sondern bei der Sicherheitskraft des Flughafens. Meinen fragenden Blick ob dieser Praxis erwiderte dieser mit einem breit grinsend hervorgebrachten: „Same same."