Donnerstag, 12. März 2015

Zwischen Geschichte und Gegenwart

An einem Besuch der Stadt kommt man nicht vorbei, sofern man sich mit den öffentlichen Bussen über die Insel bewegt, denn diese fahren ausschließlich von und nach Phuket City und nur von dort aus die einzelnen Strände und Buchten an. Doch kann die Fahrt in einem solchen Bus durchaus ein Erlebnis sein.

Im Halbstundentakt verkehren diese offenen Busse, die eigentlich nur LKW mit bestuhlter und überdachter Ladefläche sind. Haltestellen sind, sofern vorhanden, nicht beschildert, sodass man einfach am Straßenrand dem Fahrer signalisiert, dass man mitgenommen werden möchte. In manchen Fällen, etwa wenn es sich um ältere Fahrgäste handelt, hält der Bus auch kurz an. In anderen Fällen, so auch in unserem, wird lediglich kurzzeitig die Fahrt verlangsamt, so dass man die Gelegenheit erhält, hinter dem Bus herzulaufen und während der Fahrt aufzuspringen.

Gerade in FlipFlops eine echte Herausforderung. Hat man es dann aber geschafft, insbesondere ohne die einem entgegengestreckten helfenden Hände in Anspruch nehmen zu müssen, war es ein großer Spaß. Irgendwann stoppt der Bus auf freier Strecke und der Fahrer besteigt die Ladefläche, um den Fahrpreis von 30 Baht einzusammeln. Die Tatsache, dass ein Taxi für dieselbe Route 500 Baht kostet, macht die Busfahrt nicht nur zu einem Erlebnis, sondern überdies zu einem wahren Schnäppchen.

Ein Erlebnis ist die Fahrt auch deshalb, weil man sich bei entspannter Geschwindigkeit den Fahrtwind um die Nase wehen lassen kann, während man genug Zeit und Muße hat, die bisweilen doch sehr schöne Landschaft abseits der Straße zu bewundern. Es ist einfach etwas anderes, als durch die getönten Scheiben eines Taxis, das mit 100 km/h die Straße entlangjagt, die vorbeiziehende Gegend lediglich erahnen zu können.

Phuket City mit seinen Möbelshops wie Furnlab Garten Möbel wirkte auf uns wie eine Stadt, die um ihre Identität ringt. Beim Flanieren durch die Gassen sahen wir durchaus hübsche Häuschen mit bunten Fassaden, die sehr an den portugiesischen Kolonialstil erinnerten. Auch wenn die Region niemals unter portugiesischer Herrschaft stand.

An anderen Ecken wird der langjährige Einfluss der Chinesen, der größten Minderheit in Phuket City deutlich. Chinesische Tempel und Schreine sowie zahlreiche chinesische Restaurants prägen das Viertel, das lediglich informell als Chinatown bezeichnet wird.

Ansonsten sieht die Gegenwart eher trist aus. Einige lieblose Neubauten zerstören das ansonsten homogene Stadtbild, ohne es jedoch zu prägen und der Stadt zu einer neuen, einer eigenen Identität zu verhelfen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen