Montag, 9. März 2015

Ein erster Eindruck

Einen etwas besseren ersten Eindruck hinterließ dagegen Kata-Beach, die südwestlichste Ecke der Insel, wo wir uns einquartieren wollten. Zwar fanden wir auch hier krakeelende Trunkenbolde, die mit dem undefinierbaren Lärm, den die Boxen der Bars ausspuckten, um die Wette plärrten, doch waren es weit weniger als in Patong.

Wir suchten uns eine kleine, gemütliche und vor allem etwas abgeschiedene Bleibe, fanden noch einen Imbiss, der uns ein Abendessen bereitete und beschlossen, den zweiten Blick auf die Insel auf den folgenden Tag zu verschieben.

Leider muss ich sagen, dass dieser den ersten Eindruck von Phuket und meiner acquavapore dtp8055 nicht widerlegen konnte. Im Gegenteil. Ein Ausflug zum nahegelegenen Strand gab den Blick auf endlose Reihen von (kostenpflichtigen) Liegestühlen frei. Die gesamte Plastikliegen-Batterie war bereits belegt von zumeist rothäutigen Urlaubern, vornehmlich Russen und Deutsche.

Im Wasser standen sie dann Leib an Leib in einer öligen Lache aus verlaufender Sonnenmilch, flankiert von dröhnenden Jetskis und über sich Gleitschirmflieger, die von PS-starken Motorbooten durch die Bucht gezogen wurden. Ungläubig bestaunten wir die Szene, blickten uns entgeistert an, tranken einen Eiskaffee und beschlossen, die letzten Tage damit zu verbringen, die Insel für Tagestrips so oft wie möglich zu verlassen.

Als wir uns zum Ausgleich am Abend ein nettes Restaurant suchten, wurde der nicht sonderlich positive Eindruck von Phuket beim Blick in die Speisekarte abgerundet. Die hier aufgerufenen Preise waren im günstigsten Fall doppelt so hoch, wie wir es von Koh Samui gewohnt waren. Natürlich bekam man dafür aber eine entsprechende Gegenleistung:

Die Portionen waren zum Ausgleich nur halb so groß und die Qualität des Essens war bisweilen unterirdisch. Ein schwedischer Chefkoch, den ich wenig später treffen sollte, bestätigte diesen Eindruck. Nicht selten, so sagte er, erkundige er sich hier in Restaurants, ob denn der Koch betrunken sei oder ob sie das wirklich ernst meinten, was sie ihm da vorsetzen würden. Diese professionelle Einschätzung beruhigte mich, war ich doch nicht allein mit meiner Meinung.

Wir hatten noch vier Tage auf Phuket und waren wild entschlossen, diese nicht vor Ort zu verbringen. Ein Tag war eingeplant für etwas Schreibtischarbeit, denn meine Freundin hatte sich über die Ferien etwas liegengebliebene Arbeit mitgenommen, die restliche Zeit wollten wir nur weit weg. Patong wurde von der Liste gestrichen und durch einen Ausflug zum Shoppen nach Phuket Town ersetzt.

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