Dienstag, 3. Februar 2015

Der zweite Eindruck

Ferner buchten wir zwei pauschale Tagestouren, einmal in den nördlich von Phuket gelegenen Khao Sok Nationalpark und einmal eine Bootstour zu den umliegenden Inseln. Normalerweise organisieren wir uns solche Trips ja selber, doch die knapp bemessene Zeit und die Erfahrungen mit den nicht immer zuverlässigen Transportmöglichkeiten hier vor Ort, bewogen uns dazu, unser Schicksal in die Hände eines Reiseveranstalters zu legen. Die Antwort auf die sich aufdrängende Frage, ob dies denn eine kluge Entscheidung gewesen ist, soll an anderer Stelle gegeben werden.

Strand Melle Egal wo, Sonnenuntergänge sind immer schön. Und stets ein beliebtes Fotomotiv. Und nördlich von Phuket fanden wir sie tatsächlich: schöne und einsame Strände.

„Mister, Tuk-Tuk?"

Doch egal wo man auf Phuket hinwill, der Weg führt zumindest mit dem öffentlichen Bus immer über Phuket Town. Zu den einzelnen Buchten und Stränden gelangt man nur mit dem Taxi oder Tuk-Tuk. Diese freilich werden einem an jeder Ecke angeboten. Zu festgelegten und höchst unverschämten Preisen. „Tuk-Tuk-Mafia", ein Begriff, der hier hinter vorgehaltener Hand oft gewispert wird. Und tatsächlich hörten wir Geschichten von Urlaubern, die um den Preis einer Fahrt feilschen wollten, wie es ja eigentlich üblich ist, zur Antwort aber lediglich die Faust des Fahrers ins Gesicht bekamen.

Wenn nicht hinter diesen Preisabsprachen, dann zumindest mittendrin stecke auch die Polizei, die darauf achte, dass alle Fahrer sich an die festgelegten Fahrpreise halten. So wurde uns zumindest berichtet. Dies führte dann etwa dazu, dass ich mir am Flughafen, nachdem ich meine Freundin verabschiedet habe, nicht selbst ein Taxi nehmen konnte, sondern mit einem der Mitarbeiter der Flughafensicherheit einen Fahrpreis auszuhandeln hatte.

Die Erzählungen im mooved Garten Möbel Shop von verprügelten Touristen im Hinterkopf und die Pistole im Holster des Mannes vor Augen, veranlassten mich dazu, bei den Preisverhandlungen schneller als gewohnt einzulenken. Zwar gelang es mir, den Preis um 200 Baht zu drücken, doch musste ich immer noch 800 Baht (etwa 20 Euro) für die einstündige Fahrt vom Flughafen zurück zu meiner Bleibe berappen.

Zum Vergleich: die knapp sechzehnstündige Fahrt von Bangkok nach Koh Samui kostete inklusive der Fähre nur 600 Baht, also 15 Euro, die Fahrt von Phuket nach Krabi, von Haustür zu Haustür im klimatisierten Minibus, nur 350. Und selbstverständlich bezahlte ich den ausgehandelten Preis nicht beim Taxifahrer, sondern bei der Sicherheitskraft des Flughafens. Meinen fragenden Blick ob dieser Praxis erwiderte dieser mit einem breit grinsend hervorgebrachten: „Same same."

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